Außerschulische Medienkompetenzarbeit – Akteure, Prioritäten, erlebte Herausforderungen.

Kurzbeschreibung

Die Studie untersucht das Praxisfeld der außerschulischen Medienkompetenzarbeit. Hierfür wird eine Online-Befragung von Medienpädagog*innen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass diese im Berufsleben viele Dimensionen der Medienkompetenz anwenden. Die Medienkritikfähigkeit ist eine der meist eingesetzten Dimensionen. Die am wenigsten berücksichtigte Dimension ist Medienethik.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

keine Angabe

Kompetenzanforderungen

Medienpädagog*innen sollen in der Lage sein, die "Bedingungen der Medienproduktion und -verbreitung zu durchschauen" (S. 245), Mediengeräte nutzen zu können und ihre Inhalte verarbeiten zu können. Bei der Medienauswahl ist es wichtig, dass die Medienpädagog*innen die Angebote zielgerecht auswählen und nutzen können sowie diese auch kritisch analysieren. Außerdem sollten sie in der Lage sein, Medienangebote selber herzustellen und zu gestalten. Zudem müssen Medienpädagog*innen über die Medien selbst und über ihre Inhalten reden können und diese auch ethisch analysieren sowie beurteilen können.

Kompetenzdimensionen

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Medien und deren Anwendungsmöglichkeiten rein technisch beherrschen können; Auswählen und Nutzen von Medienangeboten.

Kognitive Dimension: Wissen über wirtschaftliche, rechtliche und politische Bedingungen einzelner Medien; Wissen über spezifische Arbeits- und Operationsweisen einzelner Medien(-gattungen); Wissen um Medienwirkungen.

Kreative Dimension: Innovative Mediengestaltung; Auseinandersetzung mit ästhetischen Medienvarianten; aktive Produktion von Medien.

Soziale Dimension: Kommunikation über Medienangebote und ihre Verarbeitung.

Kritisch-reflexive Dimension: Identifikation und Bewertung der Intention von Medieninhalten; Medienkritik.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Ziel der Studie ist es, die acht Dimensionen von Medienkompetenz in der aktuellen Situation in der außerschulischen Medienkompetenzarbeit zu erfassen. Hierfür ist von Interesse, welche Wissensinhalte bei Medienpädagog*innen bereits in der Ausbildung verankert wurden und inwiefern Medienpädagog*innen dieses Wissen in der Praxis einsetzen. Zudem gehen die Forschenden davon aus, dass die gleichmäßige Behandlung aller Dimensionen von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen erfolgen kann. Es wird davon ausgegangen, dass vor allem die Dimensionen Medientechnik und Mediengestaltung in der außerschulischen Arbeit vertreten werden.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

keine Angabe

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

Die Forschenden argumentieren, dass aufgrund der Selbstselektivität der Teilnehmenden und ihrer Selbsteinschätzungen zum eigenen Medienkompetenz die Ergebnisse nicht beziehungsweise nur mit Vorsicht generalisiert werden dürfen.

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Die Ergebnisse der Online-Befragung deuten auf eine besonders engagierte Community hin. Die Teilnehmenden versuchen das Spektrum der Medienkompetenz vielfältig zu vermitteln. Besonders die Medienkritikfähigkeit wird gefördert. Am Ende der Prioritätenliste steht die Dimension Medienethik. Laut den Forschenden könnte dies daran liegen, dass die Grenze zwischen Medienkritik und -ethik nicht eindeutig ist. Trotzdem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass in der außerschulischen Medienkompetenzarbeit besonders viel Wert auf die Vermittlung von vielfältigen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen gelegt wird.

Quellenangabe

Wahl, S., Klimmt, C., & Sowka, A. (2014). Außerschulische Medienkompetenzarbeit. Akteure, Priorität, erlebte Herausforderungen. Medien- und Kommunikationswissenschaft, 62(2), 236 – 256.

Zuletzt geändert am 16. Juli 2024.