Frühe informatische Bildung – Ziele und Gelingensbedingungen für den Elementar- und Primarbereich
Kurzbeschreibung
Die Autor*innen beschreiben in diesem Buch informatische Kompetenzen, über die Kinder verfügen sollten. Der Fokus liegt dabei auf dem Kita- und Primarbereich. Im Rahmen informatischer Bildung werden Prozess- und Inhaltsbereiche eingeführt und näher erläutert, die jeweils miteinander kombiniert, Kompetenzerwartungen an Kinder beschreiben. Die Ausführungen auf dieser Website bauen vor allem auf dem Kapitel 3 "Zieldimensionen auf Ebene der Kinder" auf, da hier ein Fokus auf dem Begriff der Kompetenz liegt.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Veränderungen infolge der Digitalisierung sind ein Grund dafür, mit informatischer Bildung bereits im frühen Kindesalter zu beginnen.
Kompetenzanforderungen
keine Angabe
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Implementieren von Algorithmen und Programmen; Handlungsvorschriften/-abläufe mit vorgegebenen altersentsprechenden Bausteinen bzw. Befehlen entwerfen; eine Vorschrift zur Verschlüsselung von Nachrichten (Daten) mit altersentsprechenden Verfahren entwerfen; ein gegebenes Verfahren zur Lokalisierung einer fehlerhaften Stelle anwenden; Algorithmen schrittweise ausführen; sich einfache Funktionen der entsprechenden Programme oder Websites erschließen und diese bei wiederholter Nutzung finden; einen altersentsprechenden sicheren Umgang mit Ein- und Ausgabegeräten zeigen; technische Tools zur Präsentation altersentsprechender Aufgaben verwenden.
Kognitive Dimension: Ein Problem analysieren und eine algorithmische Lösung entwerfen; gelesene Handlungsvorschriften und -abläufe für die Steuerung eines altersentsprechenden Informatiksystems erklären; Handlungsvorschriften zur Steuerung eines altersentsprechenden Informatiksystems benennen und formulieren; gegebene Algorithmen erläutern; von der Außensicht der Systeme auf innere Strukturen und Abläufe sowie Zustände eines Informatiksystems schließen; Strategien zur Identifizierung einfacher Hard- und Softwareprobleme anwenden; zwischen Websites durch die Nutzung von Hyperlinks navigieren und einfache Suchanfragen mit Hilfe von Suchmaschinen konstruieren; typische Muster in Informatiksystemen kennen; erklären können, wie Informationen in digitale Daten umgewandelt werden; die Umwandlung von Dezimalzahlen, Buchstaben und Grafiken in Binärzahlen wie auch in umgekehrter Richtung selbst durchführen; Dinge nach selbst gewählten Eigenschaften repräsentieren und ordnen können, damit sie ein Objekt mit einer bestimmten Eigenschaft schneller finden; Antworten auf Aufgaben als eine Reihe von Ja-/Nein-Entscheidungen repräsentieren; die Schritte zur Verschlüsselung von Nachrichten (Daten) mit altersentsprechenden Verfahren analysieren; erläutern können, dass das Internet eine sehr große Menge von Daten enthält; Schritte der Entwicklung und Digitalisierung von Schreibsystemen kennen.
Kreative Dimension: Daten zu einer Aufgabenstellung zusammentragen und sie unter Nutzung von kindgerechten Informatikwerkzeugen repräsentieren.
Soziale Dimension: Nutzungsregeln für den Umgang mit sozialen Netzwerken aufstellen können.
Kritisch-reflexive Dimension: in der eigenen Umgebung Informatiksysteme identifizieren und wie sie vorteilhaft genutzt werden können; benennen, in welchen Bereichen in der eigenen Umgebung Informatiksysteme genutzt werden; eine personalisierte Nutzung nach Anmeldung an ein System erkennen; erkennen, dass Daten in einer Vielzahl unterschiedlicher Formen durch ein Informatiksystem repräsentiert, gespeichert, verarbeitet und übertragen werden können; Fehler in binär repräsentierten Daten erkennen und identifizieren können; altersentsprechend Vor- und Nachteile des Einsatzes von Robotern oder anderen Informatiksystemen benennen können; Unterschiede der Interaktion/Kommunikation mit einem Informatiksystem oder mit einem Menschen finden; erläutern können, wie Kinder mit ihren persönlichen Daten im Internet umgehen sollen; altersentsprechend die Auswirkungen von Cypermobbing benennen können; und altersentsprechend formulierte Regeln für den Umgang mit sozialen Netzwerken bewerten; erkennen, dass Informatiksysteme „intelligentes“ Verhalten modellieren; Vor- und Nachteile der Durchdringung der Alltagswelt mit Informatiksystemen und -werkzeugen benennen.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Die Autor*innen stützen sich auf die Kompetenzdefinition von Weinert (2001), die sie, wie folgt, zitieren: Kompetenzen sind "die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fä-higkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen sowie die da-mit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolg-reich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (S. 135)
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Die Autor*innen stellen vor allem heraus, dass übergreifende Kompetenzen, wie z.B. kognitive Kompetenzen, (schrift-)sprachliche oder soziale Kompetenzen für die Entwicklung informatischer Kompetenzen relevant sind. Hinzu kommen Selbstwirksamkeit und Interesse.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Quellenangabe
Bergner, N., Hubwieser, P., Köster, H., Magenheim, J., Müller, K., Romeike, R., Schroeder, U., & Schulte C. (2018). Frühe informatische Bildung – Ziele und Gelingensbedingungen für den Elementar- und Primarbereich. Verlag Barbara Budrich. http://dx.doi.org/10.3224/84742107