Abschlussbericht zur Vorstudie „Weiterbildung zur Stärkung digitaler Kompetenz älterer Menschen“
Kurzbeschreibung
Ziel der Vorstudie ist es, „aktuelle Handlungsbedarfe zur Stärkung der digitalen Kompetenz älterer Menschen“ mit Hilfe von Weiterbildungsangeboten auszuloten und daraus „Empfehlungen für zukünftige seniorenpolitische Fördermaßnahmen“ abzuleiten. Grundlegend hierfür ist eine qualitative Bestandsaufnahme, bei der zum einen das gegenwärtige Spektrum aus unterschiedlichen Projekten, Initiativen sowie Programmen und deren inhaltliche Ausrichtung erfasst wurden. Zum anderen wurden Expert*innen aus dem Themenfeld „Alter(n) und digitale Technik“ in die Analyse einbezogen. Die zusammengetragenen Beispiele aus der Praxis liefern viele Anregungen, um verschiedene ältere Zielgruppen für die Nutzung digitaler Technik zu motivieren und darin weiterzubilden.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Obwohl gerade bei den jungen Alten hohe Zuwachsraten in der Nutzung entsprechender Technik zu verzeichnen sind, ist im Vergleich zu jüngeren Menschen eine „digitale Kluft“ auszumachen. Deren Ursachen sind vielschichtig und beeinflussten schon heute mehr die Nutzungsvielfalt und -tiefe als ausschließlich den Zugang zu digitaler Technik. Die technische Entwicklung schreitet weiter voran; Fortschritte werden mit immer größerer Geschwindigkeit aufeinander folgen. Im Umkehrschluss bedeutet das immer kürzere Halbwertszeiten für bestehende Technologien. Die Probleme in der Nutzung digitaler Technik und ihrer Adaptionsfähigkeit werden für Ältere in Zukunft anders gelagert sein als heute.
Kompetenzanforderungen
Grundlegend ist zunächst die Motivation Älterer, sich mit digitaler Technik auseinanderzusetzen. Informationen über die je eigene Lebensrelevanz und die Alltagsnähe entsprechender Geräte sind von Bedeutung. Technik-distanzierte ältere Menschen müssen vor Beginn einer Schulung zunächst einmal das Bedienen digitaler Geräte erlernen. Eigene Geräte zu nutzen hat den zentralen Vorteil, dass die Teilnehmenden mehr Sicherheit aus dem Umgang mit ihrem eigenen Gerät ziehen und sich nicht umstellen müssen.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
keine Angabe
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Es wird explizit darauf verwiesen, dass sich Angebote zur Stärkung digitaler Kompetenz älterer Menschen an deren Lebenswelt orientieren müssen. Aus der Perspektive der Erwachsenenbildung finden dann (ältere) Menschen in lebensweltlichen Bezügen nicht nur Sicherheit und fühlen sich so als (integrativer) Teil gesellschaftlicher Gruppen. Innerhalb dieses Rahmens entstehen so zudem Themen sowie die Lernanlässe und Lernbereitschaften. Die Auseinandersetzung mit kritischen Lebensereignissen, Erfahrungen und Übergängen sind in den Konzepten lebensweltorientierter Bildungsangebote für ältere Menschen von grundlegender Bedeutung. Auf der Grundlage einschlägiger Befunde werden in der Studie Bedürfnislagen, Voraussetzungen und Spezifika des Lernens im höheren Lebensalter ausführlich thematisiert.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Zentrale empirische Befunde über Kompetenz
Die ausgewerteten Daten zur Nutzung von digitaler Technik legen den Schluss nahe, dass eine große Zahl älterer Menschen bisher nicht oder nur unzureichend von Angeboten zur Stärkung der digitalen Kompetenz erreicht worden ist. Auch unterstreichen diese, dass es sehr unterschiedliche Voraussetzungen und Bedürfnisse bei ‚den Älteren’ gibt, wenn es um Angebote zur Stärkung ihrer digitalen Kompetenz geht. Die Frage danach, um welche Subgruppen es sich genau handelt und auf welchen Wegen ihre Ansprache gelingen kann, kann nur auf der Basis von Informationen aus der Bildungs- undBeratungspraxis beantwortet werden. Dabei ist die Heterogenität des Alter(n)s nicht zu vernachlässigen. Besonders schwierig erreichbar sind Ältere, die sowohl durch geringe Technikkompetenz als auch große Skepsis gegenüber Technik charakterisiert sind. Eine individuelle Ansprache und Motivation älterer Menschen im Sinne von vertrauten Personen z.B. aus Vereinen, religiösen Gemeinden und Altenarbeit, aber auch über Familienangehörige und Bekannte erscheint als ein vielversprechender Zugang.
Quellenangabe
Naegele, G., Bauknecht, J., & Ehlers, A. (2016). Abschlussbericht zur Vorstudie „Weiterbildung zur Stärkung digitaler Kompetenz älterer Menschen“. http://www.ffg.tu-dortmund.de/cms/de/Projekte/Abgeschlossene_Projekte/2016/Weiterbildung-zur-Staerkung-digitaler-Kompetenz-aelterer-Menschen/FfG_Weiterbildung-zur-Staerkung-digitaler-Kompetenz-aelterer-Menschen.pdf