Was Deutschland über Algorithmen weiß und denkt – Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage

Kurzbeschreibung

Bei dieser Studie handelt es sich um eine repräsentative Bevölkerungsbefragung. Diese erforscht Chancen und Risiken algorithmischer Entscheidungsfindung. Dabei wird den Fragen nachgegangen, ob der deutschen Bevölkerung bewusst ist, wo Algorithmen zum Einsatz kommen und wie sie funktionieren. Außerdem betrachten die Autor*innen Vor- und Einstellungen (wie etwa Offenheit oder Skepsis) in der Bevölkerung gegenüber Algorithmen. So u.a. die Frage, ob Menschen als Verbraucher*innen oder Patient*innen einer Entscheidung vertrauen, die Algorithmen maßgeblich beeinflusst haben.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Die Autor*innen beschreiben Algorithmen als Teil des alltäglichen Lebens und gehen davon aus, dass deren Einfluss auch künftig zunehmen und sich die Gesellschaft verändern wird. Algorithmen beeinflussen bespielsweise die Anzeige von Werbung oder beurteilen die Kreditwürdigkeit von Personen. Sie finden in zahlreichen Bereichen Anwendung und bergen sowohl Chancen, z.B. einen effizienten Umgang mit großen Datenmengen, als auch Risiken, da sie z.B. soziale Ungleichheit verstärken können. Jedoch ist das Wissen über Algorithmen und ihre Funktionsweise in der Bevölkerung wenig ausgeprägt.

Kompetenzanforderungen

Die Autor*innen stellen fest, dass Menschen ein Verständis davon haben müssen, wie algorithmische Entscheidungssysteme funktionieren. Hier ist der Aufbau von Wissen (z.B. auch über Nutzen und Schaden von Algorithmen) und Kompetenzen nötig. Zudem bedarf es eines Bewusstseins darüber, wo und wozu Algorithmen eingesetzt werden.

Kompetenzdimensionen

Kognitive Dimension: Bewusstsein über die Verwendung von Algorithmen; Verständnis, wie Algorithmen funktionieren.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Die Autor*innen fordern den Aufbau von Wissen und Kompetenzen, damit Menschen in ihrem alltäglichen Leben mit algorithmischen Entscheidungen umgehen können.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Die Autor*innen machen darauf aufmerksam, dass beispielsweise die Einstellung zu technischen Fortschritt, das Wissen über Algorithmen sowie das Geschlecht mit der Haltung zu Algorithmen zusammenhängt. Zudem zeigen sich bezüglich des Wissens über Algorithmen Unterschiede sowohl in Bezug auf die Bildung, das Geschlecht als auch das Alter der Befragten. So haben beispeilsweise jüngere Personen eine klarere Vorstellung von Algorithmen als ältere Menschen.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Insgesamt zeigt sich bei den Befragten eine große Unentschlossenheit was Chancen und Risiken von Algorithmen angeht, ein großes Unbehagen, wenn es um die Entscheidungsfindung durch Algorithmen geht sowie eine erhebliche Unwissenheit über das Thema Algorithmen. So wissen 45 Prozent der Befragten nichts mit dem Begriff "Algorithmen" anzufangen. 46 Prozent sind sich nicht sicher, ob Algorithmen eher Chancen oder Risiken beinhalten. 73 Prozent sind gegen eine selbstständige Entscheidungsfähigkeit von Algorithmen. Daher wird im Text u.a. ein Wissens- und Kompetenzaufbau gefordert, um die Menschen zu befähigen, mit algorithmischen Entscheidungen in ihrem Alltag umgehen zu können.

Quellenangabe

Fischer, S., & Pertersen, T. (2018). Was Deutschland über Algorithmen weiß und denkt. Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage. Bertelsmann Stiftung. https://doi.org/10.11586/2018022

Zuletzt geändert am 16. Juli 2024.