Kulturelle Medienbildung aus der Perspektive der Medienpädagogik

Kurzbeschreibung

Kathrin Demmler beschreibt kulturelle Medienbildung aus der Sicht von Medienpädagogik und potentielle gemeinsame Aufgaben von Medienpädagogik und kultureller Bildung. Dabei erweitert sie das Medienkompetenzmodell von Bernd Schorb (2005) und Helga Theunert (2009).

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Die Digitalisierung erzeugt vielfältige mediale Angebote für Kinder und Jugendliche und das praktisch von Geburt an. Dementsprechend benötigen Kinder für ein souveränes Leben in einer von digitalen Medien geprägten Welt Medienkompetenz und dafür eben auch Medienkompetenzförderung.

Kompetenzanforderungen

Um als kompetent zu gelten, sollten Kompetenzträger*innen sich Medien aneignen und letztendlich souverän mit Medien handeln, sowie mit ihnen an der Gesellschaft teilhaben.

Kompetenzdimensionen

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: instrumentelle Fähigkeiten, um Medien selbstständig zu nutzen (z.B. Laptop bedienen, eine App installieren).

Kognitive Dimension: Kenntnisse über Medienstrukturen (z.B. Wissen, wie unterschiedliche Medienanbieter*innen und deren Produkte miteinander vernetzt sind; (soziale) Funktionen von Medien analysieren können (z.B. wissen, dass Social Media Angebote meinungsbildende Funktionen haben können).

Kreative Dimension: Produzent*innen werden.

Soziale Dimension: aktives Handeln in und mit Medien und damit Erfahrungen mit kommunikativen Angeboten sammeln.

Kritisch-reflexive Dimension: Medien bzw. Medieninhalte beurteilen können; Medien von einem ästhetischen sowie ethisch-sozialen Blickwinkel betrachten und bewerten können (für sich selbst und für andere); Medien kritisch betrachten (z.B. sich mit dem Umgang mit persönlichen Daten oder dem eigenen Nutzungsverhalten auseinandersetzen).

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Kathrin Demmler vertritt den Ansatz der aktiven Medienarbeit als Methode der Handlungsorientierten Medienpädagogik. Diesem Ansatz nach entwickeln sich denken und handeln, und damit auch Medienkompetenz, in Interaktion. Demzufolge muss das Produktiv-Werden mit Medien im Zentrum von Medienpädagogik und Medienkompetenzförderung stehen. Weiterhin ist Kompetenzentwicklung ein individueller Prozess, bei dem die Jugendlichen, ihr Entwicklungsstand, ihre Interessen und Probleme, sowie ihr Umfeld im Zentrum stehen. Diese beiden Punkte, das produktive Handeln und die Individualität der Kompetenzentwicklung, sind nach der Autorin Punkte, die auch die kulturelle Bildung teilt und in denen sie und die Medienpädagogik anschlussfähig aneinander sind.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Die Autorin nennt keine expliziten Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen, sieht Medienkompetenz aber als individuellen Prozess an sich an. Dementsprechend müssten Lebenskontexte für sie stets zu berücksichtigen sein.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Quellenangabe

Demmler, K. (2017). Kulturelle Medienbildung aus der Perspektive der Medienpädagogik. Kulturelle Bildung: Reflexionen. Argumente. Impulse, (15), 15-20.

Zuletzt geändert am 16. Juli 2024.