Kompetenzanforderungen an Mitarbeitende in einer digitalisierten Arbeitswelt – Kompetenzmodell digitale Medienkompetenzen
Kurzbeschreibung
Der vorliegende Text stellt ein Kompetenzmodell für Beschäftigte vor. Es umfasst 33 Kompetenzen (zusammengefasst in neun Kompetenzfeldern), welche Beschäftigte für einen fähigen Umgang mit digitalen Technologien benötigen. Die vorgestellten Kompetenzen gehen dabei über einen engen Fokus auf Fragen der technischen Handhabung von digitalen Medien deutlich hinaus.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Vor dem Hintergrund der Digitalisierung wird angenommen, dass sich Wirtschaft und Arbeitswelt deutlich wandeln wird und Unternehmen sowie Personalabteilungen vor der Herausforderung stehen werden, Mitarbeitende in ihrer Kompetenzentwicklung zu fördern und zu unterstützen.
Kompetenzanforderungen
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: technisches Anwendungswissen; technische Probleme lösen; Gefährdung und Betrugsversuche erkennen und angemessen reagieren; Endgeräte wirksam schützen; Interna und persönliche Daten wirksam schützen.
Kognitive Dimension: Bedarfe und technologische Möglichkeiten erkennen und adressieren; sich ein Grundverständnis über die eingesetzten digitalen Technologien verschaffen und anwenden; Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen der digitalen Technologien einschätzen und anwenden; sich Überblick über digitale Technologien verschaffen und aktuell halten; das Fehlen von digitalen Lösungen erkennen; Informationen und Daten finden und angemessen filtern; Informationen und Daten verarbeiten und verwalten.
Kreative Dimension: digitale Medien und Technologien akiv und wirksam mitgestalten; digitale Technologien bedarfsgerecht und kreativ anwenden; mit Unzulänglichkeiten der digitalen Technologien kreativ umgehen; das Fehlen von digitalen Lösungen erkennen und diese mitgestalten; digitale Inhalte erstellen; digitale Inhalte in bestehende Systeme integrieren; Informationen über digitale Technologien adäquat aufbereiten; digitale Identitäten gestalten und managen.
Soziale Dimension: Netiquette situationsangemessen umsetzen; über digitale Technologien interagieren/zusammenarbeiten; Informationen über digitale Technologien adäquat aufbereiten und teilen.
Kritisch-reflexive Dimension: Potentiale von digitalen Medien und Technologien realistisch einschätzen und verstehen; digitale Medien und Technologien in ihrer Wirkung kritisch reflektieren und steuern; Informationen und Daten bewerten; Gefährdung und Betrugsversuche erkennen und angemessen reagieren; Endgeräte wirksam schützen; Interna und persönliche Daten wirksam schützen; digitale Identitäten gestalten und managen; Kompetenzanforderungen durch digitale Technologien erkennen und adressieren (Was muss ich können und was nicht?); den eigenen Kompetenzbedarf feststellen; die eigenen digitalen Kompetenzen und den eigenen Lernfortschritt reflektieren und einschätzen; digitale Medien und Technologien in ganz unterschiedlichen Handlungssituationen und Anwendungsbereichen sinnvoll und situationsangemessen nutzen.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Die Autor*innen verstehen Handlungskompetenz als "die Disposition eines Menschen zum selbstorganisierten, kreativen Handeln in (zukunfts-)offenen Situationen – im Einklang mit den eigenen Werten und Überzeugungen" (vgl. S. 3). Somit ist Kompetenz immer an Handeln in konkreten Situationen gebunden. Für ein kompetentes Handeln müssen Menschen über Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie eine angemessene Haltung verfügen.
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Die Autor*innen fokussieren sich bei der Definition der notwendigen Kompetenzen auf das Berufsleben.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
Kompetenzen lassen sich nicht abstrakt messen, sondern zeigen sich im Handeln in einer bestimmten Situation.
Zentrale empirische Befunde über Kompetenz
keine Angabe
Quellenangabe
Buschmeyer, J., Gasch, F., Hartmann, E., & Juraschek, S. (2019). Kompetenzanforderungen an Mitarbeitende in einer digitalisierten Arbeitswelt. Kompetenzmodell digitale Medienkompetenzen. GAB München.