Bildung in der digitalen Welt – Strategie der Kultusministerkonferenz
Kurzbeschreibung
Das Strategiepapier der Kultusministerkonferenz "Bildung in der digitalen Welt" befasst sich mit den Herausforderungen, denen Bildungsinstitutionen in Deutschland im Zuge der Digitalisierung nach Meinung der Mitglieder der Kultusministerkonferenz gerecht werden sollen und beschreibt dafür Anforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten. Das Strategiepapier ist unterteilt in die Abschnitte "Schule und Berufliche Bildung" und "Hochschulen".
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Die Digitalisierung nimmt zu und verändert den Lebensalltag der Menschen im privaten und im beruflichen Bereich. Mobile Endgeräte und mobiles Internet ermöglichen beinahe allerorts und jederzeit den Zugriff auf unerschöpfliche Informationen, neue Kommunikationsformen, gesellschaftliche und politische Teilhabe, neue wirtschaftliche und wissenschaftliche Perspektiven sowie neue schöpferische Prozesse. Dies bringt neue Chancen und Herausforderungen für die Bildung mit sich. Chancen sind individuelle Förderungsmöglichkeiten von Talenten und Potentialen durch digitale Medien und digitale Werkzeuge. Herausforderungen sind die kritische Überprüfung und Erweiterung von Lehr- und Lernformen und Lernumgebungen, sowie die Schaffung der Rahmenbedingungen dafür in infrastruktureller, rechtlicher und personeller Hinsicht.
Kompetenzanforderungen
siehe Unterdimensionen
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Speichern und Abrufen von Informationen und Daten; Teilen von Dateien; Referenzierungspraxis beherrschen (Quellenangaben); Mehrere Bearbeitungswerkzeuge kennen und anwenden; Privatsphäre in digitalen Umgebungen durch geeignete Maßnahmen schützen (Sicherheitseinstellungen ständig aktualisieren); Technische Probleme lösen; Werkzeuge bedarfsgerecht einsetzen; Digitale Werkzeuge und Medien zum Lernen, Arbeiten und Problemlösen nutzen.
Kognitive Dimension: Suchen und Filtern von Informationen; Auswerten von Daten; Informationen, Inhalte und vorhandene digitale Produkte weiterverarbeiten und in bestehendes Wissen integrieren; Rechtliche Vorgaben beachten (Bedeutung von Urheber- und Nutzungsrechten, geistigem Eigentum und Persönlichkeitsrechten kennen und berücksichtigen); Strategien zum Schutz eigener Daten entwickeln und anwenden; Maßnahmen für Datensicherheit und gegen Datenmissbrauch berücksichtigen; Jugendschutz- und Verbraucherschutzmaßnahmen berücksichtigen; Algorithmen erkennen und formulieren; Vielfalt der digitalen Medienlandschaft kennen; Wirtschaftliche Bedeutung der digitalen Medien und digitaler Technologien kennen und sie für die eigenen Geschäftsideen nutzen.
Kreative Dimension: Produzieren (Planen, gestalten, präsentieren, veröffentlichen oder teilen).
Soziale Dimension: Mithilfe verschiedener digitaler Kommunikationsmöglichkeiten kommunizieren, digitale Kommunikationsmöglichkeiten zielgerichtet und situationsbedingt auswählen; Digital Zusammenarbeiten; Umgangsregeln kennen und einhalten (Netiquette); an der Gesellschaft aktiv teilhaben; Digitale Technologien für soziales Wohlergehen und Eingliederung nutzen.
Kritisch-reflexive Dimension: Risiken und Gefahren in digitalen Umgebungen kennen, reflektieren und berücksichtigen; Suchtgefahren vermeiden, sich Selbst und andere vor möglichen Gefahren schützen; Digitale Technologien gesundheitsbewusst nutzen; Umweltauswirkungen digitaler Technologien berücksichtigen; Eigene Defizite ermitteln und nach Lösungen suchen; Medien analysieren und bewerten (Gestaltungsmittel von digitalen Medienangeboten kennen und bewerten, Wirkungen von Medien in der digitalen Welt analysieren und konstruktiv damit umgehen, Interessengeleitete Setzung, Verbreitung und Domnanz von Themen in digitalen Umgebungen erkennen und beurteilen); Chancen und Risiken des Mediengebrauchs erkennen, reflektieren und ggf. modifizieren; Vorteile und Risiken von Geschäftsaktivitäten und Services im Internet analysieren und beurteilen; Die Bedeutung von digitalen Medien für die politische Meinungsbildung und Entscheidungsfindung kennen und nutzen; Potenziale der Digitalisierung im Sinne sozialer Integration und sozialer Teilhabe erkennen, analysieren und reflektieren; Bewerten von Informationsquellen.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Kompetenzen für die digitale Welt durchziehen alle Lebensbereiche und Schulfächer. Daher soll kein eigenes, neues Fach eingerichtet werden, sondern alle in der formalen Bildung zu erwerbenden Kompetenzen sollen in bereits bestehende Fächer integriert werden. Die digitale Entwicklung ist dynamisch. Deswegen kann der formulierte Kompetenzrahmen nicht als statisch betrachtet werden und muss darüber hinaus regional angepasst umgesetzt werden. Um Kompetenzen zu erwerben sind infrastrukturelle, technische, rechtliche und personelle Voraussetzungen zu schaffen, die den Kompetenzerwerb ermöglichen. Der Umgang mit Digitalisierung muss immer dem Primat der Pädagogik folgen, sich also in pädagogische Konzepte einordnen und nicht umgekehrt.
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Die Anforderungen an die Bildungseinrichtungen und ihre Lernenden werden gestaffelt nach allgemeinbildender Schulbildung, beruflicher Bildung und Hochschulbildung ausgegeben.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Quellenangabe
Kultusministerkonferenz (2016). Bildung in der digitalen Welt: Strategie der Kultusministerkonferenz. https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2016/Bildung_digitale_Welt_Webversion.pdf