Dagstuhl-Erklärung – Bildung in der digitalen vernetzten Welt – Eine gemeinsame Erklärung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars auf Schloss Dagstuhl – Leibniz Zentrum für Informatik GmbH
Kurzbeschreibung
In der Dagstuhl-Erklärung werden Forderungen an Vertreter*innen der Bildung in Deutschland formuliert. Die Autor*innen fordern unter anderem, dass ein eigenständiger Lernbereich eingerichtet wird, in dem grundlegende Konzepte und Kompetenzen zur Orientierung in der digitalen vernetzten Welt angeeignet werden können. Dabei sollen alle Phänomene in dieser digital vernetzten Welt aus drei Perspektiven betrachtet werden: (1) aus einer technologischen (Wie funktioniert das?), (2) aus einer gesellschaftlich-kulturellen (Wie wirkt das?) und (3) aus einer anwendungsbezogenen Perspektive (Wie nutze ich das?).
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
„Wir leben in einer digital geprägten Gesellschaft, die eine eigene Kultur in Lebens- und Arbeitswelt hervorbringt.“ (S.1) Um Bildung zukunftsfähig zu gestalten, muss im Schul-Curriculum die Möglichkeit zur Aneignung dementsprechender Kompetenzen bestehen.
Kompetenzanforderungen
Damit Kompetenzträger*innen als kompetent gelten, das heißt Urteilsfähigkeit, kompetente, kritische und differenzierte Nutzungsmuster besitzen, müssen sie alle drei Perspektiven beherrschen.
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: sichere Handhabung gängiger Werkzeuge, zielgerichtete Auswahl von Systemen und deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben.
Kognitive Dimension: Orientierung hinsichtlich vorhandener Möglichkeiten und Funktionsumfänge gängiger Werkzeuge.
Soziale Dimension: zielgerichtete Auswahl von Systemen und deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung kooperativer Vorhaben.
Kritisch-reflexive Dimension: Funktionsweisen der Systeme, die die digitale Welt ausmachen, hinterfragen (Wirkprinzipien, Erweiterungs- und Gestaltungsmöglichkeiten) und bewerten; Wechselwirkungen der digitalen vernetzten Welt mit Individuen und der Gesellschaft untersuchen (z.B. Wie wirken digitale Medien auf Individuen und die Gesellschaft, wie kann man Informationen beurteilen, eigene Standpunkte entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen? Wie können Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten?).
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Um die geforderten Kompetenzen zu erlangen müssen Lerninhalte immer aus den drei genannten Perspektiven betrachtet und dementsprechend behandelt werden.
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
keine Angabe
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Quellenangabe
Gesellschaft für Informatik e.V. (2016). Dagstuhl-Erklärung - Bildung in der digitalen vernetzten Welt: Eine gemeinsame Erklärung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars auf Schloss Dagstuhl - Leibniz Zentrum für Informatik GmbH. https://gi.de/fileadmin/GI/Hauptseite/Themen/Dagstuhl-Erkla__rung_2016-03-23.pdf