Orientierung im Kompetenzdschungel – Was die Verwaltung wirklich für den Umgang mit KI braucht
Kurzbeschreibung
Die Studie geht der Frage nach, welche KI-bezogenen Kompetenzen Verwaltungsmitarbeitende brauchen, um die Technik selbstbestimmt und gemeinwohlorientiert nutzen zu können. Dazu wurden Expert*innenworkshops und eine umfangreiche Literaturrecherche umgesetzt. Als Ergebnis steht ein Kompetenzraster, in dem unterschiedliche Kompetenzarten ausdifferenziert sind.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bietet in Verwaltungsprozessen das Potenzial, aktuelle Herausforderungen zu bewältigen, wie Fachkräftemangel, Servicedienstleistungen und vieles mehr. Dies erfordert bei den Mitarbeitenden unterschiedliche Kompetenzen, die je nach Rolle unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.
Kompetenzanforderungen
In der Studie werden sieben Kompetenzarten beschrieben, die sich in vier Kategorien einteilen lassen und jeweils nach unterschiedlichen Anforderungen weiter ausdifferenziert werden. Die sieben KI-bezogenen Kompetenzen werden folgendermaßen benannt: nicht-technische, organisatorische, operative, gesellschaftsbezogene, kommunikative, personale und technische Kompetenzen.
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: KI-Systeme anwenden; KI-Systeme entwickeln und technisch kontrollieren; Daten nutzen und beurteilen.
Kognitive Dimension: Funktionsweise von KI-Systemen kennen; KI-Systeme nachvollziehen und erklären.
Soziale Dimension: Teilhabeaspekte berücksichtigen; Menschen bei der Gestaltung von Künstlicher Intelligenz begleiten.
Kritisch-reflexive Dimension: reflektiert mit Künstlicher Intelligenz interagieren; KI-ethische Fragen identifizieren; Möglichkeiten und Grenzen von Künstlicher Intelligenz kennen.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Die Autor*innen beschreiben KI-Kompetenzen in erster Linie als individuelle Fähigkeiten, die nicht zwangsläufig im Zusammenhang mit KI-Systemen entstanden sein müssen. Dabei handelt es sich um innere Anlagen einer Person, die sie dazu befähigen, KI-Systeme selbstbestimmt, ordnungsgemäß und gemeinwohlorientiert zu gestalten.
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Es wird ausschließlich die berufliche Tätigkeit der Kompetenzträger*innen, d.h. die Beschäftigung in der Verwaltung berücksichtigt.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Zentrale empirische Befunde über Kompetenz
Es wird davon ausgegangen, dass algorithmische Entscheidungssysteme die Arbeit der Verwaltung maßgeblich erleichtern und den Druck auf Verwaltungsmitarbeitende verringern. Dafür sind flächendeckend breite KI-Kompetenzen in der Verwaltung notwendig. Diese beziehen sich auf unterschiedliche Kompetenzarten, die die Autor*innen unterscheiden in fachliche, methodische, soziale und personale Kompetenzen.
Quellenangabe
Catakli, D., Puntschuh, M., (2023). Orientierung im Kompetenzdschungel. Was die Verwaltung wirklich für den Umgang mit KI braucht. https://www.doi.org/10.11586/2023047