DsiN-Sicherheitsindex 2023 – Studie zur digitalen Sicherheitslage von Verbraucher:innen in Deutschland

Kurzbeschreibung

Der DsiN-Sicherheitsindex wird jedes Jahr veröffentlicht und zeigt die Sicherheitslage der Verbraucher*innen im Netz an. Die Sicherheitslage wird dabei über einen Indexwert auf einer Skala von 0 bis 100 abgebildet. Der DsiN-Sicherheitsindex 2023 betrachtet zudem das Fokusthema "Soziale Medien". Es werden Unterschiede zwischen verschiedenen Verbraucher*innentypen ausgemacht, unterschiedliche digitale Lebenswelten genauer beleuchtet und die Schaffung nachhaltiger Transferstrukturen zur wirksamen Kompetenzförderung thematisiert.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Da sich der DsiN-Sicherheitsindex mit der Bedrohungslage und dem Schutzniveau von Internetnutzer*innen befasst und deren Sicherheitslage erfasst wird, ist die Perspektive dieses Berichts stark auf die negativen Auswirkungen der Digitalisierung auf die Sicherheit der Nutzenden ausgerichtet.

Kompetenzanforderungen

Internetnutzer*innen sollten diese über ein möglichst hohes Schutzwissen und positives Sicherheitsverhalten verfügen. Dies bedeutet zum einen mögliche Schutzmaßnahmen zu kennen und zum anderen über tatsächliche Methoden zur Gefahrenabwehr zu verfügen.

Kompetenzdimensionen

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Verwendung starker Passwörter; Regelmäßige Updates von Apps/Betriebssystemen; Schutz des Geräts mit einer PIN; Verwendung unterschiedlicher Passwörter für unterschiedliche Zwecke.

Kognitive Dimension: Sicherheitswissen bei Verbraucher*innen (z. B. Schutz von Geräten mit einer PIN oder regelmäßige Aktualisierung des Betriebssystems).

Affektive Dimension: Cyberresilienz; Verunsicherungsgefühl im Internet (z. B. Öffnen von Anhängen in E-Mails).

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Eine zentrale Annahme des DsiN-Sicherheitsindex ist, dass das digitale Sicherheitsgefälle durch digitale Aufklärung abgebaut werden kann. Das Schutzniveau soll erhöht werden und die Bedrohungslage verbessert. Hierfür bedarf es unter anderem der Förderung von Kompetenzen.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

In die Auswertung werden individuelle Merkmale, wie beispielsweise das Alter oder Geschlecht einbezogen. Zudem wird die Mediennutzung (Dauer und Art des Geräts) ebenfalls berücksichtigt.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Der DsiN-Sicherheitsindex sinkt 2023 auf einen Tiefstwert von 57,2 Punkten seit der ersten Erhebung vor 10 Jahren. Ursache hierfür ist die erheblich gestiegene Anzahl von Sicherheitsvorfällen (z. B. Phishing-Versuche, betrügerische Nachrichten mit Aufforderung zur Eingabe von sensiblen Daten). Interessant ist, dass trotzdem das erlebte Gefühl von Unsicherheit gesunken ist – ebenfalls auf einen neuen Tiefststand von 21,5 Punkten. Gleichzeitig stieg 2023 das erlebte Sicherheitswissen und -verhalten – allerdings nicht genug, um den gestiegenen Sicherheitsvorfällen zu begegnen, v.a. auch weil es immer noch eine bestehende Wissens-Verhaltens-Lücke gibt. Beim Fokusthema "Soziale Medien" zeigt sich, dass sich 36,6 Prozent der Befragten über soziale Medien zum Tagesgeschehen informieren. Mehr als ein Viertel aller Nutzer*innen (26,1 Prozent) gibt an, negative Erfahrungen (z. B. Fake News, Erhalt unerwünschter Nachrichten, Cybermobbing) gemacht zu haben. Trotzdem sehen sich die meisten Nutzer*innen selbst für mehr Sicherheit in der Pflicht (41,4 Prozent) und 21,8 Prozent sehen die Verantwortung hauptsächlich bei den Anbietern.

Quellenangabe

DsiN-Sicherheitsindex 2023 – Studie zur digitalen Sicherheitslage von Verbraucher:innen in Deutschland (2023). Deutschland sicher im Netz e.V. Verfügbar unter https://www.sicher-im-netz.de/file/14331/download?token=i7DCJrK4

Sonstige Anmerkungen

Die Autor*innen schlagen einen Drei-Punkte-Plan für wirksame digitale Aufklärung vor: (1) Kompetenzen alltagsnah fördern, (2) Motivieren und aktivieren und (3) Transferinfrastrukturen nachhaltig etablieren.

Zuletzt geändert am 16. Juli 2024.