Zur aktuellen und zukünftigen Bedeutung von Medienkompetenzmodellen in der beruflichen Lehrkräftebildung
Kurzbeschreibung
Was ist ein Medienkompetenzmodell eigentlich? Und inwiefern ist es eine Hilfe, um Medienkompetenz von Lehrkräften und Schüler*innen zu fördern? Diese Fragen stehen im Zentrum des vorliegenden Beitrags. Der Autor geht zunächst auf die große Bedeutung von Medienkompetenz angesichts des digitalen Wandels ein und leitet daraus ab, dass deren Förderung ein Querschnittsthema ist. Was Medienkompetenz alles umfassen kann, wird beispielhaft am Konzept Dieter Baackes beschrieben. Danach setzt sich Medienkompetenz aus Medienkunde, Medienkritik, Mediennutzung und Mediengestaltung zusammen. In Anlehnung an Schaper (2009) werden Struktur- Niveau- und Entwicklungsmodelle der Medienkompetenz unterschieden. Anschließend stehen Lehrkräfte der beruflichen Bildung im Zentrum der Betrachtung. Hier wirft der Autor die Fragen auf: Welche Arten von Modellen gibt es bereits? Wie entstehen Medienkompetenzmodelle? Und welche Einsatzmöglichkeiten bieten sich für sie in der beruflichen Lehrkräftebildung - sowohl heute als auch zukünftig?
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Besonders im beruflichen Bereich verändert sich durch die Digitalisierung vieles ständig. So werden etwa industrielle und handwerkliche Prozesse verstärkt digitalisiert. Schüler*innen hierauf vorzubereiten, ist Aufgabe von Lehrkräften in der beruflichen Bildung. Daher ist für diese sehr relevant, ihre Schüler*innen darin zu unterstützen, Medienkompetenz zu entwickeln, auch wenn Medienkompetenzförderung nicht erst in der beruflichen Bildung einsetzen sollte. Dafür müssen die Lehrenden selbst ebenfalls medienkompetent sein. Für eine Förderung bedarf es jedoch auch curricularer Vorgaben und medienpädagogischer Leitlinien.
Kompetenzanforderungen
Durch das Aufkommen neuer Medien haben sich Anforderungen an Lehrkräfte gewandelt. So ist beispielsweise die schnellebige Kommunikation via Chat oder ähnliches verstärkt ins Zentrum gerückt.
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: (Digitale) Medien praxisgerecht nutzen; mit KI-basierten Tools zielführend umgehen.
Kognitive Dimension: Regeln und Muster neuartiger Kommunikation verstehen; mit KI-basierten (Schreib-)Tools zielführend umgehen.
Kritisch-reflexive Dimension: Reflektierende praxisgerechte Nutzung digitaler Medien; Regeln und Muster neuartiger Kommunikation reflektieren.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Medienkompetenz wird als Querschnittsthema beschrieben. Sie ist auch in Zukunft von hoher Relevanz, um aktiv an der Gesellschaft teilhaben zu können. Als ein Medienkompetenzmodell beschreibt der Autor in Anlehnung an Krumm, Mertin und Dries (2012) „eine – für die Kommunikation in einer Organisation geeignet aufbereitete und gestaltete – Sammlung und Beschreibung von Kompetenzen, die als relevant erachtet werden, um in Teilen der jeweiligen Organisation oder der Gesamtorganisation (derzeit und in Zukunft) erfolgreich agieren zu können“ (S. 117).
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Mit Blick auf die Medienkompetenzförderung in der Lehrer*innenbildung sollten verschiedene Akteur*innen eingebunden werden. Zum einen sollte eine Verständigung über verschiedene Disziplinen übergreifend stattfinden. So sollten etwa Perspektiven der Mediendidaktik, der -ethik, der -erziehung und der medienbezogenen Schulentwicklung eingebunden werden. Zudem sind die Bundesländer in der Pflicht, ausreichend Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig müssen Lehrende entsprechende Haltungen und eine Motivation zeigen, damit Medienkompetenzförderung gelingt. Medienkompetenzmodelle lassen sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, beispielsweise einem schulischen gegenüber einem wirtschaftlichen. Hinzu kommt, dass Modelle unterschiedlich breit gedacht sind. Während sich manche auf ein bestimmtes Bundesland fokussieren, sind andere für einen größeren Rahmen (beispielsweise die EU) ausgelegt.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Quellenangabe
Schäfers, J. (2023). Zur aktuellen und zukünftigen Bedeutung von Medienkompetenzmodellen in der beruflichen Lehrkräftebildung. In N. Banek, A. Steuber & J. Gillen (Hrsg.), Futures Literacy - Zukunftsgestaltungskompetenzen für die berufliche Lehrkräftebildung (S. 109-126). Academia. https://doi.org/10.5771/9783985720927-1