Eine Frage des Geschlechts? Digitalkompetenzen im fortgeschrittenen Lebensalter

Kurzbeschreibung

Welche Rolle spielt das Geschlecht, wenn es um Mediennutzung, Selbstwirksamkeit und Kompetenz geht? Der Stellenwert des Geschlechts wird in diesem Beitrag kritisch hinterfragt - gerade mit Blick auf ältere Menschen. Dabei entwickelt die Autorin auf Basis verschiedener Studien zum Erwerb von Digitalkompetenzen im höheren Lebensalter Empfehlungen, wie ältere Frauen von Bildungsanbietenden adressiert werden können, wie adäquate Bildungsangebote aussehen sollten und wie Geschlechterstereotype abgebaut werden können. Dabei werden folgende Thesen formuliert: (a) Digitale Medien werden geschlechtsübergreifend zur Bewältigung des Alltags eingesetzt. (b) Kompetent mit Technik umzugehen, ist keine Männerdomäne. (c) Technikkompetenz muss immer mit Bezug zur Lebenswelt der Kompetenzträger*innen gedacht werden. (d) Ältere Frauen werden doppelt diskriminiert. (e) Es bedarf positiver Vorbilder.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Mit Aufkommen des Smartphones minimieren sich Geschlechtsunterschiede sowohl bezüglich Mediennutzung als auch in Bezug auf -kompetenz.

Kompetenzanforderungen

keine Angabe

Kompetenzdimensionen

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Informations- und Kommunikationstechnologien bedienen können.

Affektive Dimension: Sich unterhalten; Genuss und Entspannung.

Kreative Dimension: Eigene Inhalte für soziale Netzwerke öffentlichkeitswirksam erstellen.

Soziale Dimension: Öffentlichkeitswirksam eigene Inhalte für soziale Netzwerke erstellen; sich an kommunalen Digitalisierungsprojekten beteiligen; digitalen Wandel mitgestalten, zum Beispiel durch e-Petitionen; Vergemeinschaftung.

Kritisch-reflexive Dimension: Medien kritisch rezipieren; algorithmische Altersdiskriminierung identifizieren; negative gesellschaftliche Altersbilder hinterfragen; Geschlechterstereotype hinterfragen.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

keine Angabe

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Es ist wichtig, auf die Lebenswelt einer Person einzugehen, um deren Digitalkompetenz zu fördern. So gilt es beispielsweise, niedrigschwellige Zugänge zu schaffen, die es techikskeptischen Personen ermöglichen, ausgehend von ihrem Interesse (etwa nach Gemeinschaft) beiläufig und explorativ Kompetenzen auszubauen. Auchsollte reflektiert werden, wo gleichgeschlechtliche Lernsettings zu bevorzugen sind.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Frauen erleben sich in ihren Digitalkompetenzen in Bezug auf die Nutzung von Smartphones ebenso selbstwirksam wie Männer.

Quellenangabe

Bogen, C. (2023). Eine Frage des Geschlechts? Digitalkompetenzen im fortgeschrittenen Lebensalter. Forschungsjournal Soziale Bewegungen, 36(4), 1-16.

Sonstige Anmerkungen

Unterschiede bei der Internetnutzung sind im höheren Lebensalter zwischen Personen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund, Einkommen, zwischen Stad- und Landbewohner*innen sowie zwischen Menschen aus unterschiedlichen Bundesländern größer als zwischen den Geschlechtern.

Zuletzt geändert am 16. Juli 2024.