1. Welle – ySKILLS Survey (2021) Deutschland
Kurzbeschreibung
In dieser Studie werden die Einschätzung digitaler Kompetenzen sowie Kenntnisse im Hinblick auf digitale Medien von 12- bis 17-jährigen Schüler*innen in Deutschland mittels eines Fragebogens erforscht. Dazu rekurrieren die Autor*innen auf ein Modell digitaler Kompetenzen, das im Rahmen des Projekts ySkills erarbeitet wurde und vier Dimensionen unterscheidet, nämlich Kommunikation und Interaktion, Anwendungs- und technologische Kompetenzen, Produktion und Erstellung von Inhalten sowie Information und Navigation.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
keine Angabe
Kompetenzanforderungen
keine Angabe
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Eine Programmiersprache anwenden können; Wissen, wie man privates Surfen einstellt; Wissen darüber, wie man Datenschutzeinstellungen anpasst; Wissen, wie man Fotos, Dokumente oder andere Dateien in einer Cloud speichert; Wissen, wie man unerwünschte Pop-Up-Nachrichten oder Anzeigen blockiert; Wissen, wie man negative Inhalte über einen selbst oder einer Gruppe, zu man gehört, melden kann; Wissen, wie man den Standort auf mobilen Geräten ausschaltet; Wissen, wie man ein Gerät schützt.
Kognitive Dimension: Wissen, wie sich überprüfen lässt, ob im Internet gefundene Informationen wahr sind; Wissen, wie man erweiterte Suchfunktionen in Suchmaschinen verwendet; Wissen, wie sich herausfinden lässt, ob eine Webseite vertrauenswürdig ist; Wissen, wie man sicherstellen kann, dass viele Leute sehen, was man selbst online stellt; Wissen, wie man Informationen auf einer Webseite findet, egal wie sie aufgebaut ist; Wissen darüber, welche Stichwörter man am besten bei einer Internet-Suche eingibt; Wissen, wie man eine Webseite wiederfindet, die man bereits besucht hat; Wissen über die Funktionsweisen und Struktur von Suchmaschinen und Sozialen Netzwerken.
Kreative Dimension: Wissen darüber, wie man etwas erstellt, das verschiedene digitale Medien verbindet, wie z.B. Fotos, Musik, Videos oder GIFs; Wissen, wie man vorhandene digitale Bilder, Musik und Videos bearbeitet.
Soziale Dimension: Wissen, wie man von einem selbst online gestellte Inhalte ändern kann, je nachdem, wie andere Leute darauf reagieren; Wissen, wie man erkennt, wenn jemand online gemobbt wird; Wissen, wann es angemessen ist, Emoticons, SMS-Sprache und Großschreibung zu verwenden; je nach Situation wissen, wie man mit jemandem am besten kommunizieren soll (z.B. anrufen, WhatsApp-Nachricht oder E-Mail); Wissen, wann man sich stumm oder das Video ausschalten sollte, wenn man online mit anderen in Kontakt ist.
Kritisch-reflexive Dimension: Wissen, wie man auf urheberrechtlich geschützte Inhalte verweist und wie diese zu verwenden sind; Wissen, wie man gesponserte und nicht gesponserte Online-Inhalte unterscheiden kann; Wissen, welche Fotos und Informationen über sich selbst man bedenkenlos im Internet teilen kann; Wissen darüber, wie Werbung in sozialen Netzwerken finanziert und eingesetzt wird.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
keine Angabe
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
In der Studie wurden die Angaben der Schüler*innen vor allem anhand ihrer Merkmale auf individueller Ebene (darunter das Alter und das Geschlecht) verglichen.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Zentrale empirische Befunde über Kompetenz
Die befragten Schüler*innen beherrschen die Kommunikation mittels digitaler Medien im Vergleich zu anderen Kompetenzen am besten. Hierbei ergeben sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Am wenigsten kompetent schätzen sie sich demgegenüber im Bereich Information und Navigation ein. Vor allem jüngere Mädchen schätzen sich hier verhalten ein. Ältere Schüler*innen sowie Jungen geben eher Anwendungs- und technologische Kompetenzen sowie vermehrt Kompetenzen zur Produktion und Erstellung von Inhalten an. Hinsichtlich ihres Wissens zu digitalen Medien unterscheiden sich Mädchen und Jungen nicht. Im Vergleich mit anderen Ländern liegen die Schüler*innen in Deutschland etwas über dem Durchschnitt mit Blick auf das digitale Wissen. Finnland steht in dieser Liste an der Spitze.
Quellenangabe
Waechter, N., Stuhlpfarrer, E., Böttcher, C., Bernhardt, M., & Kadera, S. (2021). ySKILLS Survey-Ergebnisse aus der ersten Welle (2021). Nationaler Bericht Deutschland. KU Leuven.