Medienkompetenz – ein Beipackzettel
Kurzbeschreibung
Die Autoren beleuchten das Konzept der Medienkompetenz nach Dieter Baacke einmal in einer anderen Form. Der gesamte Beitrag ist in Form eines "Beipackzettels" gestaltet und diskutiert Medienkompetenz nach Dieter Baacke im Rahmen dieser pharmazeutischen Metapher. Dabei werden sowohl die Entwicklung dieses Kompetenzkonzeptes, seine zentralen Annahmen, Effekte von Medienkompetenz als auch die Abgrenzung zu anderen Kompetenzbegriffen und damit verbundene Herausforderungen dargestellt. Medienkompetenz nach Dieter Baacke umfasst grundlegend vier Dimensionen, nämlich Medienkritik (sowohl analytisch, reflexiv als auch ethisch), Medienkunde (informativ und instrumentell-qualifikatorisch), Mediennutzung (sowohl rezeptiv-anwendend als auch interaktiv anbietend) und Mediengestaltung (sowohl innovativ als auch kreativ). Ausgehend von der Annahme, dass Medienwelten Lebenswelten sind, lässt sich Medienkompetenz als eine zentrale Lernaufgabe und ein grundlegendes Qualifikationsfeld verstehen.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
keine Angabe
Kompetenzanforderungen
keine Angabe
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: rezeptiv-anwendende Mediennutzung; instrumentell-qualifikatorische Medienkunde.
Kognitive Dimension: Informative Medienkunde; Medienkritik.
Kreative Dimension: innovative und kreative Mediengestaltung.
Soziale Dimension: interaktiv-anbietende Mediennutzung.
Kritisch-reflexive Dimension: analytische, reflexive und ethische Medienkritik.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Medienkompetenz bezieht sich vor allem auf (praktische) Fähigkeiten im Umgang mit Medien. Kompetenz ist nicht direkt beobachtbar. Sie ist grundsätzlich erlernbar und umfasst Handlungsfähigkeit sowie Motivation. Kompetenz ist variabel und veränderungsfähig, ist daher immer in ihrer Prozessualität zu denken. Wichtig ist, Medienkompetenz nicht zu reduzieren – weder auf Bedienkompetenz, noch diese von medien- und gesellschaftskritischen Bezügen zu trennen oder den gesamtgesellschaftlichen Rahmen oder die Praxis der Akteur*innen in ihren Lebens- und Arbeitswelten unberücksichtigt zu lassen. Zudem sollte Medienkompetenz von anderen Begriffen, wie beispielsweise medienpädagogischer oder mediendidaktischer Kompetenz und Medienbildung unterschieden werden. Eine Schwierigkeit in der Abgrenzung zu anderen Kompetenzbegriffen besteht, da oftmals nicht klar definiert ist, was verschiedene Begriffe eint bzw. voneinander trennt.
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Der Bezug der Medienkompetenz zu situativen, persönlichen, sozialen und kulturellen Kontexten wird berücksichtigt. Auch wird betont, dass es nötig ist Medienkompetenz mit Blick auf Alter zu differenzieren. Zudem hängt die Definition von Medienkompetenz am je spezifischen Gegenstandsbereich.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
Kompetenz und somit auch die Medienkompetenz ist nicht direkt beobachtbar und wird lediglich als "tatsächlich getätigte Expression der Performanz" sichtbar und empirisch messbar.
Quellenangabe
Iske, S., & Barberi, A. (2022). Medienkompetenz - ein Beipackzettel. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung. 50, 21-46. https://doi.org/10.21240/mpaed/50/2022.12.02.X.