Der Prozess der Medienbildung bei Kindern und Jugendlichen und seine Ausrichtung durch Medienerziehung

Kurzbeschreibung

Im vorliegenden Beitrag untersucht Dieter Spanhel den Medienbildungsprozess bei Kindern und Jugendlichen. Er argumentiert, dass eine medienpädagogische Analyse der Lebenswelten und Sozialisation von Kindern und Jugendlichen unabdingbar sei. Spanhel thematisiert Medienbildung als eine bewusste Organisation von Wahrnehmungs-, Gefühls-, Wertungs-, Denk- und Handlungsmustern, die beim Lernen mit Medien wirksam werden. Medienerziehung unterstützt Jugendliche und Kinder dabei, ihre Bildungsräume selbstständig und verantwortlich mit Hilfe der verfügbaren Technologien und Medien zu gestalten. Somit sind Kinder und Jugendliche in der Lage, ihre Lernprozesse eigenständig zu regulieren.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Dieter Spanhel argumentiert, dass die Mediatisierung zu tiefgreifenden Veränderungen in der Gesellschaft geführt hat. Hierbei betont er, dass man die Veränderungen im Bildungsprozess genauer untersuchen sollte. Medienangebote können die Lernprozesse bei Kindern und Jugendlichen nicht nur positiv beeinflussen, sondern auch beeinträchtigen, zum Beispiel bei der Integration in soziale Gruppen.

Kompetenzanforderungen

Durch die Medienerziehung soll verhindert werden, dass Kinder und Jugendliche beispielsweise zu viele gewalthaltige Medienangebote konsumieren und aufgrund solcher Medieninhalte Gewalt als Problemlösungsstrategie begreifen. Kinder und Jugendliche sollen in der Lage sein, solche Angebote kritisch zu bewerten, damit sie wissen, welche Handlungsmuster akzeptiert bzw. erlaubt sind und welche nicht. Zudem sollen sie auch wissen, warum diese Handlungsmuster nicht erwünscht oder gar verboten sind. Auch moralische Kompetenz zu fördern, wird gefordert.

Kompetenzdimensionen

Soziale Dimension: moralische Kompetenz.

Kritisch-reflexive Dimension: moralische Kompetenz.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Medienbildung wird als ein Regulationsprozess zwischen dem personalen System der Kinder und Jugendliche und dem sozialen System der Medienkultur betrachtet. Es handelt sich dabei um einen Kopplungsprozess, indem es entweder zu individuell, sozial oder kulturell vorteilhaften, oder aber auch zu nachteiligen Medienhandlungsmustern kommen kann. Diese Medienhandlungsmuster können den Medienbildungsprozess unterstützen oder erschweren. Der Forscher sieht die zwei Hauptaufgaben der Medienerziehung zu einem in der gezielten Vermittlung von einzelnen Medienkompetenzen, zum anderen in der Errichtung von medialen Handlungsrahmen, die als Möglichkeitsspielräume für Kinder und Jugendliche fungieren. Er argumentiert, dass heute die zentrale Aufgabe der Medienerziehung im Bereich der Grenzsetzung für mediale Möglichkeiten liegt.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

keine Angabe

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Quellenangabe

Spanhel, D. (2015). Der Prozess der Medienbildung bei Kindern und Jugendlichen und seine Ausrichtung durch Medienerziehung. Medienimpulse, 2, 1-9.

Zuletzt geändert am 16. Juli 2024.