The impact of media literacy on children‘s learning from films and hypermedia

Kurzbeschreibung

Die Studie untersucht den Einfluss von Medienkompetenz auf das Lernen aus Fernseh- und Hypermedienumgebungen. Bei einer Stichprobe von 150 Kindern wurde ein computergestützter Test zur Bewertung der Medienkompetenz angewandt. Die Ergebnisse zeigen, dass Medienkompetenz ein signifikanter Prädiktor für das Lernen aus den Medien ist.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Seitdem Fernseher und Computer für die breite Öffentlichkeit zugänglich geworden sind und sich immer mehr verbreiteten, haben sich Forschenden mit den Auswirkungen von neuen Technologien auf die Entwicklung von Kindern beschäftigt. Studien zur pädagogischen Wirkung von Medien legen nahe, dass gut gestaltete und altersgerechte Medien Wissen vermitteln können. Zudem wurden in früheren Untersuchungen auch persönliche Merkmale wie Demographie, Alter und Geschlecht untersucht. In der vorliegenden Studie wird Medienkompetenz als ein persönliches Merkmal, das in der digitalisierten Welt zunehmend wichtiger wird, verstanden.

Kompetenzanforderungen

keine Angabe

Kompetenzdimensionen

Kognitive Dimension: Fähigkeit, Realität und Medieninhalte zu unterscheiden; verschiedene Genres von Medieninhalten unterscheiden; Stimme und Bild in Medien zusammenbringen; verschiedene Film-Perspektiven erkennen; Handlungsstränge und Erzählungen von Filmen verstehen; symbolische Nutzung von Farben und Karten in Medieninhalten verstehen; grundlegende Computer-Funktionen kennen (z.B. Kreuz bedeutet "Fenster schließen"); filmische Zusammenschnitte verstehen; Emotionen in Medieninhalten erkennen.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Die Forschenden nehmen an, dass Kinder mit besser entwickelter medialer Zeichenkompetenz mehr von medienbasierten Lernaufgaben profitieren. Diese Hypothese basiert auf der Tatsache, dass jedes Medium einen bestimmten Symbolsatz verwendet (zum Beispiel Fernsehen verwendet Montage-, Soundeffekte und Kameraparameter; Computersoftware verwendet Symbole, interaktive Steuerungen, Soundeffekte und Animationen). Um Bildungsmedien nutzen zu können, muss der Lernende alle diese Symbole mit den erforderlichen kognitiven Fähigkeiten verarbeiten.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

keine Angabe

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

Aufgrund der fehlenden Basiswerte konnten die Forschenden nicht feststellen, ob die Werte der Kinder dem Verständnis bereits bekannter Informationen oder neu erworbenen Wissens, das tatsächlich als Lernen bezeichnet werden kann, zu verdanken sind.

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Vermittlung von Medienkompetenz bzw. medialer Zeichenkompetenz noch früher, im Vorschul- und Kindergartenalter, beginnen sollte. Das Hauptergebnis dieser Studie ist, dass die Medienzeichenkompetenz ein wichtiger Faktor bei der Erklärung individueller Unterschiede in der Fähigkeit von Kindern ist, zu verstehen und von den Medien zu lernen. In Bezug auf den Fragebogen zu Hypermedia-Inhalten prognostizierte die mediale Zeichenkompetenz die Werte für die Erkennung, nicht aber für die Schlussfolgerung. Für letztere war das Alter der einzige Prädiktor, der in das Modell einbezogen wurde, und die mediale Zeichenkompetenz und Intelligenz erklärten keine zusätzliche Varianz. Dauer und Vielfalt der Mediennutzung wurden miteinander korreliert, nicht aber mit den Skalen zur Erfassung von Verständnis und Wissen.

Quellenangabe

Diergarten, A. K., Möckel, T., Nieding, G., & Ohler, P. (2017). The impact of media literacy on children’s learning from films and hypermedia. Journal of Applied Developmental Psychology, 48, 33 – 41.

Zuletzt geändert am 16. Juli 2024.