Medienkompetenz durch ‹Learning by Doing›?

Kurzbeschreibung

Wie können Lehrende an berufsbildenden Schulen unterstützt werden, um digitalisierungsbezogene Kompetenzen zu entwickeln? Ist Learning by Doing dafür ein geeigneter Ansatz? Das sind die zentralen Fragen des vorliegenden Artikels, denen auf Basis leitfadengestützter Interviews mit Expert*innen nachgegangen wird. Es zeigt sich, dass Lehrende Fortbildungen vor allem als Einstieg in ein neues Thema schätzen, dann jedoch ihre Kompetenzen im eigenen Handeln weiterentwickeln. Die Interviews sollen aber nicht nur Antworten auf die obigen Fragen liefern. Sie dienen auch dazu, ein Kompetenzmodell weiterzuentwickeln. Dieses wird in vorliegendem Beitrag jedoch nicht umfassend vorgestellt.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

keine Angabe

Kompetenzanforderungen

keine Angabe

Kompetenzdimensionen

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Möglichkeiten zur Aneignung und Einarbeitung in komplexe Bedienprozesse; Programm-Nutzungskompetenz; Medien aktiv nutzen und bedienen.

Kognitive Dimension: Wissensstrukturen nutzen.

Kreative Dimension: Ideenfindung und Konzeption mit Medien; Medien kreativ-ästhetisch ausarbeiten.

Kritisch-reflexive Dimension: Problematische gesellschaftliche Prozesse angemessen erfassen; analytisches Wissen und Bezug auf das eigene Handeln reflektieren; analytisches Wissen auf verantwortungsbewusster Ebene ethisch berücksichtigen.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Der Autor nimmt Dieter Baackes Konzept von Kompetenz als Ausgangspunkt, da dieser medienpädagogische Kompetenz von Lehrenden in den Fokus rückte und dabei den heute verbreiteten Medienkompetenzbegriff näher bestimmte. Dabei ist wichtig, dass Lernende selbst aktiv werden müssen, um ihre Kompetenz auszubauen. Jedoch wird im Forschungsvorhaben der Begriff digitalisierungsbezogener Kompetenzen gebraucht, da dieser über Dieter Baackes Konzept von Medienkompetenz hinausgeht.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Inwiefern Lernende ihre Kompetenz ausbauen können, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Für den Lernerfolg spielen erstens äußere Rahmenbedingungen eine Rolle, zum Beispiel ein Zugang zum Internet oder andere Strukturen zur Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen, wie beispielsweise Kompetenzmodelle. Zweitens sind individuelle Faktoren von Bedeutung, etwa Bereitschaft und Vorerfahrungen der Lernenden. Bedeutsam ist drittens auch der Austausch mit anderen Lehrenden. In den Interviews wurden dementsprechend auch verschiedene Kontexte der befragten Lehrkräfte berücksichtigt. So ging es um Rahmenbedingungen der Arbeit, zum Beispiel die digital geprägte Situation aufgrund der Pandemie, die technische Ausstattung in Schulen sowie die Weiterentwicklung von Lernmanagementsystemen. Hinzu kamen unter anderem Erfahrungen mit dem Einsatz von Lernmanagementsystemen und Meinungen der Lehrkräfte dazu.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

Mit quantitativen Verfahren, wie beispielsweise Leistungstests, lassen sich Handlungskompetenzen nicht erheben. Demgegenüber sind qualitative Verfahren wie Interviews oder Beobachtungen dazu geeignet, Kompetenz ganzheitlich und subjektiv zu erfassen. Eine Limitation ist lediglich, dass in qualitativen Untersuchungen nur exemplarisch gearbeitet werden kann.

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Fortbildungen bilden eher einen Einstieg für die Kompetenzentwicklung zu Lernmanagementsystemen. Daran anschließend bringen sich die Lehrkräfte Kompetenz vor allem selbst bei, indem sie solche Systeme anwenden und den Umgang damit einüben.

Quellenangabe

Schäfers, J. (2024). Medienkompetenz durch ‹Learning by Doing›? Erste Untersuchungsergebnisse einer qualitativen Kompetenzanalyse am Beispiel leitfadengestützter Interviews. MedienPädagogik 58, 13–22. https://doi.org/10.21240/mpaed/58/2024.03.22.X

Zuletzt geändert am 16. Juli 2024.